Waldschafe

Auf unserem Hof leben Waldschafe. Waldschafe sind eine vom Aussterben bedrohte Schafrasse. Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet reicht vom österreichischen Waldviertel über den Böhmerwald bis zum Bayerischen Wald. Ehemals waren sie auch in den voralpinen Regionen Bayerns beheimatet. Das Waldschaf ist genügsam, robust, wetterhart und anpassungsfähig.

Waldschafe sind kleine bis mittelgroße, meist weiße Schafe; es kommen aber auch schwarze, graue, braune oder fallweise gescheckte Tiere vor. An den unbewollten Stellen, besonders am Kopf, treten bei den weißen Schafen oft dunkle Pigmentflecken auf, besonders gut zu sehen bei „Ringli“. Die Tiere tragen ihre kleinen Ohren beinahe waagrecht abstehend (keine Schlappohren). Beide Geschlechter können sowohl behornt als auch unbehornt sein. Waldschafe sind feingliedrig und haben einen langen, bewollten Schwanz. Es wird ausdrücklich Wert darauf gelegt, die große Variabilität (Unterschiedlichkeit) im Exterieur (Aussehen), die durch die verschiedenen Urpopulationen (Schläge) bedingt ist, zu erhalten. Das typische Waldschaf ist ein untypisches!.Die Waldschafe haben, wie für viele alte Rassen charakteristisch, Mischwolle, das heißt, dass die Wolle für unterschiedliche Nutzungen, wie Spinnen oder Filzen, zu gebrauchen ist.

 

Waldschafe lammen meist dreimal in zwei Jahren, zum Teil auch zweimal in einem Jahr. Der Schwerpunkt der Geburten ist im Winter. Die Schafe lammen in der Regel mit Zwillingslämmern. 

Die Arbeit mit den Schafen erstreckt sich auf regelmäßiges Umstecken der Weide im Sommer, zweimaliges Scheren pro Jahr, Hilfe rund um das Lammen, Schneiden der Klauen, Füttern und Tränken, regelmäßiges Auf-die-Weide-Treiben im Winter. Manchmal haben wir ein Flaschenlamm, dem dann die Flasche drei- bis fünfmal pro Tag gegeben werden muß.

Ausnahmeschaf Rita

Rita war ein Original S-Schaf aus der Seibold Herde. Herr Seibold machte sich vor vielen Jahren auf die Suche nach den letzten Waldschafen und trug so eine Herde Waldschafe zusammen und bewahrte die Rasse vor dem Aussterben.

Unsere Rita war das Leitschaf unserer Herde, sie ist vielfache Mutter , Großmutter und Urgroßmutter geworden.

Sie war derart zählebig, dass wir schon vermuteten ein "unsterbliches" Schaf auf unserem Hof zu haben.

Dann eines Tages, nach einem geradezu unwahrscheinlich langen Leben - war sie innerhalb der Herde eingeschlafen und nicht mehr aufgewacht.

Unsere Kindergartenkinder wissen: Rita ist jetzt eine Schäfchenwolke